- mongolische Schrift.
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Das einzige seit dem 13. Jahrhundert bis heute von den Mongolen benutzte Schriftsystem ist die uiguromongolische Schrift. Sie geht auf ein ostsyrisches Alphabet zurück, das von den Sogdiern den osttürkischen Uiguren übermittelt und 1204 von den Mongolen übernommen wurde. Diese ursprünglich von rechts nach links laufende Schrift wurde von den Mongolen in senkrechten, von links nach rechts zu lesenden Zeichen geschrieben. Heute wird sie offiziell in der Inneren Mongolei (sonst nur privat) verwendet. Seit dem frühen 13. Jahrhundert bis Ende des 14. Jahrhunderts wurden auch chinesische Silbenzeichen benutzt. In dieser Umschrift ist u. a. die »Geheime Geschichte der Mongolen« überliefert (mongolische Literatur). 1269 wurde vom Großkhan Kubilai eine aus der tibetanischen Silbenschrift entstandene senkrecht von links nach rechts verlaufende Silbenschrift als für alle unterworfenen Völker verbindlich erklärt; nach ihrem Schöpfer nennt man sie 'P'ags-pa, nach ihrer viereckigen Form Quadratschrift; sie verschwand nach 1365. Im Westen des Mongolenreiches wurden Ende des 13. und im 14. Jahrhundert Glossare mit Sprachübungen in arabischer Umschrift angefertigt. In georgischen und armenischen Quellen tauchten mongolische Bezeichnungen in georgischer beziehungsweise armenischer Schrift auf. Im 13./14. Jahrhundert kam mit dem Buddhismus die Galik-Alphabet genannte Form der uigurischen Schrift in Gebrauch. Erst Ende des 16. Jahrhunderts begegnet wieder ausschließlich die uiguro-mongolische Schrift. Aus dieser schuf 1648 Dschaja Pandita, der Oberlama der Dsungarei, eine neue Schrift zur Wiedergabe des Oiratischen durch Hinzufügung diakritischer Punkte und modifizierter Buchstaben; die Oiraten und Kalmücken benutzten sie bis ins 20. Jahrhundert 1686 schuf der mongolische Lama Öndür Gegen zwei weitere Schriftsysteme (Sojombo-Alphabet), die außer für das Mongolische auch zur Wiedergabe des Tibetischen und des Sanskrit dienen sollten. Im 20. Jahrhundert wurden mehrere mongolische Dialekte zu Schriftsprachen erhoben. Anfangs wurde in lateinischer Schrift, dann mit modifzierten kyrillischen Buchstabenformen geschrieben, z. B. im Burjatischen, Kalmückischen und Chalcha-Mongolischen. Diese kyrillischen Alphabete gelten heute als offizielle Schriftform in allen mongolischen Gebieten mit Ausnahme der Inneren Mongolei.
Universal-Lexikon. 2012.